• © Hanna Karstens - Percussion Day 21.09.2019

  • © Hanna Karstens

  • © Hanna Karstens

  • © Kathrin Hinneburg-Heiwolt

Jugend- und Konzertchor des Mädchenchores Hamburg

… brillieren beim 10. Chorwettbewerb in Freiburg

Beim Deutschen Chorwettbewerb (DCW), der ein Projekt des Deutschen Musikrats ist, treten alle vier Jahre hervorragende Amateurchöre aus ganz Deutschland an, die sich zuvor in Landeswettbewerben qualifizieren mussten. Der diesjährige, übrigens zehnte, Chorwettbewerb fand vom 5. bis 13. Mai in Freiburg im Breisgau unter dem Motto GemEinsame Spitze statt.

5.000 bestens gestimmte Sängerinnen und Sänger reisten nach Freiburg. 53 der insgesamt 116 teilnehmenden Chöre wurden mit Preisen ausgezeichnet. Dazu gehören auch der Jugend- und der Konzertchor – beide sind Bestandteil des Mädchenchores Hamburg der Staatlichen Jugendmusikschule – die sich nach hervorragendem Resultat beim Landeswettbewerb für den deutschen Chorwettbewerb qualifizierten. 

Unter der Leitung von Gesa Werhahn begeisterten beide Chöre als Finalisten und Preisträger das Publikum und die internationalen Juroren und Fachleute.

Der Jugendchor des Mädchenchors Hamburg hat einen 2. Preis erhalten und wurde mit einem Auftritt beim Preisträgerkonzert belohnt, was eine große Freude und Ehre in einem exzellent hochkarätigen Umfeld war. Ein 1. Preis wurde in der Kinderchorkategorie nicht vergeben, daher war der Jugendchor unter den Siegern und teilt sich den 2. Preis mit der Scholar Cantorum aus Weimar. Auch der Konzertchor des Mädchenchores Hamburg hat einen 2. Preis erhalten, mit 22,4 Punkten die dritthöchste Punktzahl der Kategorie, den 1. Preis teilen sich die Ulmer Spatzen und der Kinder- und Jugendchor Magdeburg. Eine besondere Freude war, dass der Mädchenchor Hamburg zu den fünf ausgewählten Chören gehörte, die für den Sonderpreis Zeitgenössische Musik nominiert waren und dafür am Samstag noch ein 2. Wertungssingen im großen Konzerthaus hatten.

Gesa Werhahn, Leiterin Mädchenchor & Christoph Pillat, Organisation Mädchenchor

Was für ein Erfolg, wenn man bedenkt, dass es bundesweit ca. 60.000 Chöre mit rund 1,8 Millionen aktiven Mitgliedern gibt! Wir gratulieren hier noch einmal herzlich, wünschen Freude und Glück auf dem weiteren Erfolgsweg und freuen uns auf die nächsten faszinierenden Auftritte des Mädchenchores.

Die Mitgliedschaft im Chor bedeuten für die Mädchen neben Anstrengung und Disziplin (die die Proben, Konzerte und Wettbewerbe abverlangen) vor allem gemeinschaftliche unvergessliche Begegnungen. Und so war es auch in Freiburg, wo neben dem Leistungsvergleich auch der Gedanke der Begegnung und des Dialogs eine wichtige Rolle spielte.

Unter anderem davon erzählen die folgenden Beiträge.

Nachdem wir – der Mädchenchor Hamburg (Jugendchor) – uns im Herbst 2017 beim Landeschorwettbewerb „Choralle“ für die Teilnahme am Finale qualifiziert hatten, ging es Anfang Mai dieses Jahres mit 64 Sängerinnen im Alter von 9 bis 14 Jahren los in Richtung Freiburg im Breisgau.

Es war eine tolle Atmosphäre und wir hatten viel Spaß. Wir haben aber nicht nur gesungen, sondern auch andere Sachen – z. B. einen Ausflug zum Kletterpark –unternommen und die Stadt Freiburg kennengelernt. Dazu hat unter anderem eine nicht ganz freiwillige Wanderung zu unserer Jugendherberge beigetragen, da an einem Nachmittag die Straßenbahn ausgefallen ist. Auch die abendlichen Konzerte waren sehr schön, vor allem, weil man mit seinen „Konkurrenten“ zusammen gefeiert hat.

Besonders spannend war es, in der „freien“ Zeit anderen Chören bei ihren Wertungssingen zuzuhören. Und witzig war es auch, einen Chorleiter mit seinem Chor wiederzutreffen, den wir beim Landeswettbewerb schon in Hamburg kennengelernt hatten. Auch der Chor aus Weimar, der sich mit uns den zweiten Platz teilt, war sehr nett und hat uns – als wir hinter der Bühne aneinander vorbeigekommen sind – gratuliert. Es gab aber auch viele Zeitfenster, um sich einfach nur auszuruhen oder mit den Freunden Spaß zu haben.

Insgesamt hatten wir eine tolle Zeit und sind nach fünf sehr aufregenden und heißen Sommertagen mit vielen schönen Erinnerungen zurück nach Hamburg gefahren.

Anouk Großer, 11 Jahre

Mädchenchor Hamburg (Jugendchor)

  • Auftritt des Mädchenchores Hamburg (Konzertchor) in Freiburg Foto: Jan Karow
  • Jubel des Jugendchores Foto: Jan Karow
  • Auftritt des Mädchenchores Hamburg (Konzertchor) in Freiburg Foto: Jan Karow

Das Finale des Chorwettbewerbs ist immer ein besonderes Ereignis. In der ganzen Stadt herrscht eine tolle Stimmung. Aus jedem Winkel tönt Gesang und überall trifft man Sänger aus den unterschiedlichsten Chören. Man singt spontan gemeinsam in der Innenstadt, hört sich gegenseitig gespannt beim Wertungssingen zu und freut sich dann bei der Ergebnisbekanntgabe für einander. Es geht beim Chorwettbewerb weniger um das Gewinnen, sondern vor allem um die Begegnung mit anderen Chören und Sängern und das Entdecken von neuen Chorklängen. 

Es sind immer unheimlich intensive Tage, in denen man viel lernt. Man vergleicht den eigenen Chor mit den anderen, erkennt die eigenen Stärken und Schwächen und wird motiviert daran zu arbeiten.

Deshalb haben wir uns einfach schon mal riesig darüber gefreut, überhaupt dabei sein zu dürfen. Als wir jedoch die anderen Chöre in unserer Kategorie hörten, erwachte in uns der Ehrgeiz. Jetzt ging es plötzlich nicht mehr nur darum, dabei zu sein, sondern jetzt wollten wir uns auch von unserer besten Seite zeigen. Die ganzen Proben, vor allem die oft nervige Detailarbeit, sollten sich schließlich auch gelohnt haben. Mit dem Ehrgeiz kam natürlich auch die Nervosität und das Warten wurde fast unerträglich. Das Wertungssingen rauschte dann nur so an uns vorbei. Es ist etwas ganz anderes vor einer Fachjury zu singen, als vor einem normalen Konzert-Publikum. Nach dem Singen waren wir ziemlich euphorisch, zwar hatte nicht alles perfekt geklappt, aber bei der Aufregung wäre das kaum möglich gewesen. Insgesamt waren wir alle zufrieden und auch erstmal froh das Wertungssingen hinter uns zu haben.

Bei der Ergebnisbekanntgabe ist es manchmal sehr schwer, sich nicht zu ärgern. Musik ist eben nicht leicht zu bewerten und vieles ist subjektiv. Man findet den eigenen Chor dann doch am besten. Dieses Mal konnten wir uns jedoch über einen 2. Preis freuen und fuhren mit 22,4 von 25 Punkten sehr zufrieden nach Hamburg zurück. 

Sarah Jensen (17) und Lena Rehberg (22)

Mädchenchor Hamburg (Konzertchor)