• © Hanna Karstens - Percussion Day 21.09.2019

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Sommer Serenade 2019

In der letzten tonart hatten wir den Veranstaltungshöhepunkt des Jahres 2019 bereits angekündigt: Am 22.6. fand zum fünften Mal die Sommer Serenade der JMS in der Laeiszhalle statt. Und die hochgesteckten Erwartungen erfüllten sich tatsächlich erneut.

Senator Ties Rabe, Senator für Schule und Berufsbildung © Claudia Höhne

Bereits am Nachmittag brillierten unsere Pianisten beim  Klavierkonzert – kuratiert von der Fachbereichsleiterin Tasteninstrumente, Alina Azario – im Kleinen Saal. Zeitgleich traten im Brahms-Foyer Kammermusikensembles der JMS und ein Saxofon-Quartett des Heinrich Schütz Konservatoriums unserer Partnerstadt Dresden auf. Programm und Moderation Winfried Stegmann, Pädagogischer Leiter der JMS. Das Festkonzert begann um 18 Uhr im Großen Saal und wird allen, die dabei gewesen sind, noch lange in lebendiger Erinnerung bleiben.

Professor Guido Müller begrüßte Ehrengäste aus Hamburg und Dresden, Eltern, Besucherkinder, Freunde, Interessierte und ganz besonders die rund 350 Mitwirkenden, sowie ihre Lehrerinnen und Lehrer, die sie so gut und engagiert auf diesen großen Tag vorbereitet hatten.

Senator Ties Rabe als Schirmherr erklärte in seiner prägnanten und unterhaltsamen Rede, was Musik aus seiner Sicht bedeutet: Sie spiegelt Emotionen wider – z. B. Wut bei Mozarts Königin der Nacht, sie kann an den Frühling erinnern (Frühlingssinfonie von Felix Mendelssohn Bartholdy), oder sogar somalische Piraten vertreiben (mit Lautsprecherkanonen). Der Senator wies darauf hin, dass ca. 10.000 Übungsstunden nötig seien, bis ein junger Künstler auf der Bühne stehen kann. Seine Bewunderung für diesen Fleiß und das Durchhaltevermögen verband er mit seinem Dank an die Eltern.

© Claudia Höhne

Danach startete das Festkonzert musikalisch so richtig durch – gleich zu Beginn mit einer atemberaubenden Show unserer Musical Akademie für Teens. Die fetzigen Tanz- und Gesangsszenen aus Leonard Bernsteins West Side Story entfachten Stürme der Begeisterung im Großen Saal. Solisten: Sarah Lauar, Baris Özden; Musikalisches Arrangement und Choreinstudierung: Suely Lauar; Choreographie und Tanzeinstudierung: Saba Pedük

Es folgte ein jazziger Gastbeitrag des Saxofon-Quartetts aus Dresden.

Das neu gegründete und von der Claussen-Simon-Stiftung geförderte Jugendkammerensemble für Neue Musik, geleitet von Burkhard Friedrich, forderte den Zuhörern mit Bearbeitungen von Stockhausens „Tierkreiszeichen“ einiges an Geduld und Zuhörkonzentration ab.

Liccorish – eine preisgekrönte Band der Studienvorbereitenden Ausbildung Jazz Rock Pop, Ltg. Torsten Aldag, unterhielt mit sehr lässigem Jazz – besonders erwähnt sei der tapfere Bassist Pascal Jarchow, der nicht nur die Saiten oberhalb seines Kontrabasses musikalisch exzellent bespielte, sondern zugleich unterhalb des Instruments mit dem Wackelkontakt seines Tonabnehmers zu kämpfen hatte. Eine zugleich musikalisch wie sportliche Hochleistung!

Das Familienorchester der Elbphilharmonie, in Kooperation mit der JMS, spielte unter Leitung von Christine Philippsen Werke von Gustav Holst und Arturo Márquez. Dass eine Dirigentin innerhalb eines Konzerts gleich mit zwei verschiedenen Sinfonieorchestern auftritt, ist eher selten anzutreffen. Beim Festkonzert der Sommer Serenade gelang dieses Kunststück unserer Dirigentin Christine Philippsen, die nach dem Familienorchester auch mit dem YouMe! Sinfonieorchester der JMS auftrat – zunächst mit Filmmusik aus The Mask of Zorro.

Der Mädchenchor Hamburg, geleitet von Gesa Werhahn, verzauberte das Publikum mit einem Regenvogel-Lied, bei dem der Chor das Publikum im Parkett umzingelte und mit einer gänsehautfördernden Surround-Akustik besang. Das folgende afrikanische Lied A vule kile ließ die Zuhörer begeistert mitswingen.

Die Moderatorin Jessica Schlage lotste die Besucher versiert durch das Programm und gab eine Einführung auf den Höhepunkt des Konzerts – die Uraufführung des eigens für die Sommer Serenade 2019 geschriebenen Werks Die Europamaschine des Komponisten und Arrangeurs Professor Wolf Kerschek. Dieses musikalische Kaleidoskop bekannter Werke, Lieder und Nationalhymnen verschiedener europäischer Länder, erinnert an die gemeinsamen europäischen musikalischen und kulturellen Wurzeln und spielt launig mit Elementen aus Klassik, Popular- und Repräsentationsmusik. 160 Mitwirkende im YouMe! und Mädchenchor auf der Bühne und noch 10 Schauspielkinder vor der Bühne musizierten und spielten, angeleitet von Christine Philippsen, das Werk mit großem Einsatz und Spaß. Der übertrug sich auf das Publikum, das den Saal anschließend mit ausdauerndem Applaus zum Beben brachte.

Die Sommer Serenade fand ihren Abschluss mit der Jazz Lounge im Brahms-Foyer. Die Jamsession Band, Ltg. Björn Lücker, spontan verstärkt durch einen Dresdner Gastsaxofonisten, unterhielt die Gäste mit entspanntem Jazz. Gut hundert Konzertbesucher, unter ihnen Landesschulrat Thorsten Altenburg-Hack und andere Ehrengäste, ließen den Abend hier höchst angeregt und gut gelaunt ausklingen. 

Fazit der Sommer Serenade 2019 mit Facts: Annähernd 2.000 Besucher, 350 Mitwirkende, über 50 Kolleginnen und Kollegen, die in der Planung, Vorbereitung und Durchführung beteiligt waren. Nehmen wir den Beifall des Publikums und die nachträgliche Resonanz als Referenz, dann war die Sommer Serenade 2019 ein gelungenes, mitreißendes und nachwirkendes Event – in Vorfreude auf die nächste Sommer Serenade.

Festkonzert-Programm und Gesamtsteuerung der Sommer Serenade: Arthur Cardell

Arthur Cardell

Veranstaltungsleiter der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg