Veranstaltungen der Jugendmusikschule in Kooperation mit Partnern
Kooperationen spielen eine zentrale Rolle an der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg – auch im Veranstaltungsbereich – und das aus einer ganzen Reihe von guten Gründen.
Kooperationen bündeln Kräfte, sie wirken politisch stärkend, sie erweitern Gestaltungsspielräume, sie prägen das öffentliche Bild einer gut vernetzten Jugendmusikschule. Die JMS pflegt daher ein großes Netzwerk von Partnern.
Die Vernetzung mit Kultur- und Bildungspartnern, mit Kooperationsschulen, mit großen Hamburger Unternehmen und privatgesellschaftlichen Initiativen stärkt die Position der JMS als Kultur- und Bildungseinrichtung in Hamburg und sie nützt unseren Partnern gleichermaßen, die von dem positiven Input durch die JMS und der positiven öffentlichen Resonanz profitieren.
In der Politik und der Öffentlichkeit ist das Bewusstsein in den vergangenen 20 Jahren - seit Bestehen des Michael Otto Hauses – gewachsen: Die Staatliche Jugendmusikschule ist unverzichtbar, sie legt das Fundament für eine musisch interessierte und gebildete Gesellschaft. Sie fördert in die Breite und sie fördert Spitzenbegabungen. Wir bauen mit an der Musikstadt Hamburg.
Zugleich mit dieser gewachsenen Rolle der JMS in der Hamburger Kultur- und Bildungslandschaft sind auch vermehrt Kooperationen gewachsen oder neu entstanden – z. B. mit der Elbphilharmonie, den Hamburger Lions Clubs, HAMBURG WASSER, dem Verein KinderKinder e. V., dem Literaturverein Seiteneinsteiger e. V., der Kampnagelfabrik und vielen anderen.
Dabei bringen beide Partner ihr Know How, ihre Ressourcen und konzeptionelle Ideen ein. Auf diese Weise werden auch beide (oder sogar mehrere) Kooperationspartner in der öffentlichen Wahrnehmung in Verbindung mit den erfolgreichen Projekten gebracht.
Das Inklusionskonzert „Musik kennt keine Barrieren“, das am 21. November 2019 in Kooperation mit HAMBURG WASSER stattfand, ist ein schönes Beispiel. Schulsenator Ties Rabe sprach als Schirmherr das Grußwort und bereicherte das Konzert zusätzlich mit einem eigenen künstlerischen Beitrag auf dem Klavier. Von der JMS kamen die Inklusionsband „Fleetenpower“, eine jamliner®-Band und ein inklusives Gitarrenensemble, als Gäste waren die Inklusionsband
„Bitte lächeln“ und der Gebärdenchor „Hands up“ dabei. Als besondere Gaststars spielten (unentgeltlich!) Stefan Gwildis und Rolf Zuckowski gemeinsam mit den Bands. Der Wasser-Klang-Bild-Künstler KYMAT begleitete die Musik mit besonderen Wasser-Musik-Visualisierungen.
HAMBURG WASSER und die JMS teilten sich die Kosten und die Bewerbung. Der Eintritt für die 450 begeisterten Zuschauer war frei – auch eine Kosten-Barriere haben wir durch diese Kooperation vermieden.
Dieses Konzert war der gemeinsame Beitrag von JMS und HAMBURG WASSER zur vom Hamburgischen Senat ausgeschriebenen Woche „Zeit für Inklusion“.
Eine Fortsetzung war für den 19. November 2020 im Großen Saal der Hamburger Laeiszhalle geplant. Wegen der ungewissen Corona-Entwicklung müssen wir dieses Konzert leider verschieben. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Seit fünf Jahren veranstalten wir gemeinsam mit dem Literaturverein Seiteneinsteiger e. V. musikalische Lesungen. Dabei liest eine Kinderbuchautorin oder ein Autor aus eigenen Büchern, die Vorchöre des Mädchenchors Hamburg unter Leitung von Maren Hagemann-Loll singen passende Lieder dazu. So hatten wir viele Bücherhelden in der JMS zu Besuch: Kirsten Boie mit ihren „Kindern aus dem Möwenweg“, Paul Maar mit dem „Sams“, Margit Auer mit ihrer „Saubande“, Jörg Hilberts „Ritter Rost“, der Schauspieler Michael Wittenborn las Werke von James Krüss. Die musikalischen Lesungen finden im Rahmen des jährlichen Lesefests „SEITENEINSTEIGER“ statt, das der Verein Seiteneinsteiger e. V. kuratiert.
Diese Reihe setzen wir fort. Ob es in diesem Herbst klappt, steht derzeit noch nicht fest (Stand August 2020).
Die Hamburger Lions Clubs veranstalten seit nunmehr sechs Jahren in Kooperation mit der JMS im Miralles Saal ihr Lions-Weihnachtskonzert. Das musikalische Programm gestalten Orchester, Chöre, Solisten und Kammermusikgruppen der Jugendmusikschule. Die Moderation und die Lesung von Weihnachtstexten übernahm bisher stets die NDR-Moderatorin Sabine Rein – ehrenamtlich! Die Lions Clubs organisieren im Foyer des Miralles Saals einen Weihnachtsmarkt und eine Tombola. Die 13 beteiligten Hamburger Lions Clubs verkaufen die Tickets an ihre Mitglieder und weitere Gäste. Das Konzert ist jedes Mal restlos ausverkauft. Die Einnahmen aus Ticketverkäufen, Tombola und Weihnachtsmarkt nutzen die Lions Clubs zur Förderung sozialer und kultureller Projekte.
Die JMS hat von Spenden aus den Lions-Weihnachtskonzerten enorm profitiert und konnte diverse JMS-Projekte dadurch unterstützen – z. B. Orchester- und Chorreisen, bei Instrumenten- und Equipment-Anschaffungen oder bei Inklusionsprojekten. Ob und wie ein Lions Weihnachtskonzert in diesem Jahr stattfinden kann, ist derzeit noch ungewiss. Grundsätzlich werden wir die Kooperation mit den Lions auf jeden Fall weiter pflegen.
Schon seit vielen Jahren gibt es eine gute Kooperation mit dem Verein KinderKinder e. V. Ziel des Vereins ist es, Kindern Kunst und Kultur näherzubringen. Damit passt der KinderKinder e. V. sehr gut zur Staatlichen Jugendmusikschule und unseren bildungspolitischen Zielen. Bei diversen, von KinderKinder e. V. organisierten, nichtkommerziellen Kinderfesten ist die JMS regelmäßig dabei. Bei „laut und luise“, das stets im Juni in Planten un Blomen stattfindet, haben wir Mitmachaktionen, Informationsangebote und Bühnenbeiträge von JMS-Gruppen. Ebenso wie beim „Weltkinder-fest“, das jedes Jahr im September in den Wallanlagen stattfindet. Für das geplante und ebenfalls abgesagte „Klangfest“ auf Kamp-nagel Ende April wollten wir in diesem Jahr zum wiederholten Mal ein „Dorf der Instrumente“ präsentieren, wo man hätte schnuppern, ausprobieren und Instrumente kennenlernen können. Diese Kinderfeste besuchen regelmäßig tausende von Familien mit Kindern. Viele von ihnen lernen die Angebote der JMS hier zum ersten Mal kennen. In diesem Jahr mussten leider alle diese Projekte ausfallen.
Eine dauerhafte Kooperation verbindet die JMS mit der Elbphilharmonie beim gemeinsamen Elbphilharmonie Familienorchester in Kooperation mit der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg. Dieser lange und etwas sperrig anmutende Name wird in Kommunikationsmedien der Elbphilharmonie bisweilen zum Elbphilharmonie Familienorchester verkürzt, was nichts an der Tatsache des gemeinsam mit der JMS betriebenen Orchesterprojekts ändert. Orchesterleiterin ist Christine Philippsen, die neben dem Familienorchester auch das große Sinfonieorchester der JMS, das YouMe! leitet. Viele Konzerte des gemischt aus Eltern und Kindern bestehenden Familienorchesters finden regelmäßig in gemeinsamer Verantwortung in der Elbphilharmonie, in der JMS und an weiteren Auftrittsorten in Hamburg statt.
Die EUS-Kooperationen (Ergänzungsunterricht in Schulen) zwischen der JMS und vielen allgemeinbildenden Schulen in Hamburg münden regelmäßig in gemeinsame Konzerte und Aufführungen. Ein besonders prominentes Beispiel ist die Tanztheateraufführung, die einmal jährlich im Miralles Saal präsentiert wird (mit jeweils zwei Schulaufführungen und einer Familienaufführung). In diesem Jahr war sie unter dem Titel WILD WEST für Anfang April geplant. Beteiligt gewesen wären in diesem Jahr Schauspielkinder aus der EUS-Schule Richard-Linde-Weg und aus dem Kindertheater „Tarantella“, ein Chor aus der EUS-Elbinselschule und Tanzgruppen aus den EUS-Schulen Wegenkamp und Langbargheide. Idee, Konzept und Leitung der Tanztheateraufführungen liegen bei Karen Tinapp, Koordinatorin für Tanz und den EUS-Bereich an der JMS.
Auch bei dem bereits weiter vorne im Heft ausführlich beschriebenen jamliner®-Projekt handelt es sich um eine dauerhafte, sehr erfolgreiche Kooperation: Den jamliner® betreibt die JMS in Kooperation mit Nestwerk, der von dem TV-Moderator Reinhold Beckmann gegründeten Hamburgischen Initiative für Jugendarbeit e. V. und dem Musikschulverein der JMS. Die für November 2020 geplante Feier zum 20-jährigen jamliner®--Jubiläum findet nun im kommenden Jahr statt.
Kooperationen nützen der Staatlichen Jugendmusikschule und den Kooperationspartnern gleichermaßen. Und wer hat am meisten davon: unsere Schülerinnen und Schüler!
